Vision

In der Bewegung flieht der Mensch vor der Zeit, versucht sie zu greifen, zu überwinden, fliessen zu lassen, aber auch zu verändern. Meine Arbeiten sind der Versuch, sowohl das Gegenwärtige als auch den Wechsel der Empfindungen, die Tanz und Tänzer auslösen, festzuhalten.

Ich schaffe Verbindungen zwischen Fotografie und Malerei und erweitere diese durch raum- bzw. kontextbezogene Installationen. Die von mir verwendeten speziellen Drucktechniken auf lichttechnisch einzigartigen Materialien und Oberflächen nehmen diese Thematik direkt auch mit dem reflektierenden Bildträger auf, ermöglichen dem Betrachter in seiner Bewegung vor dem Bild das Erlebnis changierender Wahrnehmung im Innen- wie im Außenraum.

Das Liquide, oftmals unvorhersehbar Bewegte ist das zentrale Sujet meiner künstlerischen Arbeiten.  Auch dort, wo die menschliche Figur gegenwärtig ist, wird sie assimiliert und integraler, geradezu natürlicher Bestandteil der Szene.

Zwar gehe ich von dem aus, was sich dem Betrachter in der Natur „real“ zeigt, aber durch die Wahl eines Details oder das Ausloten von Licht und Schatten, durch Spiegelung oder Überbelichtung wirkt die Natur verfremdet.

Ich  suche den ganz spezifischen, malerisch inspirierten Blick durch die Kamera: 
– im wandelnden und stetig sich neu erfindenden Territorium  
– im Irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit
– im Spiel von Farbe und Licht, im Verzicht auf Konturen und Einzelheiten  
– in der Darstellung des Flüchtigen, Vorübergehenden und Verschwindenden  
– in der atmosphärischen, bewegten Auffassung des Raumes  
– im Flüchtigen und sich Auflösenden, Traumhaften
– im Ungreifbaren,Tänzerischen und sich Bewegenden

Auf der zweidimensionalen Fläche meiner Fotografien versuche ich festzuhalten und zu materialisieren, was zugleich Gegenstand einer unbestimmten Sehnsucht ist – der Seh(n)sucht, unter die Oberfläche der Realität zu dringen, Widersprüchliches Gestalt werden zu lassen oder neue Möglichkeiten der Wahrnehmung dort zu finden, wo man sich gleichzeitig zu verlieren glaubt. In meinen Bildern frage ich nach der Verortung, nach Veränderung und Auflösung und nach Traum und Wirklichkeit. Von Serie zu Serie verfeinere ich diesen fotografischen Malprozess, schärfe und differenziere dabei mein eigenes Wahrnehmungsvermögen. Es ist ein 'Malen mit der Kamera'.